4.-7.10.1994, Φ Gemeinsamer Jahreskongress, veranstaltet von der der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS), der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) und dem Institut für Medizinische Soziologie der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf: Gesundheitswissenschaften/Public Health – eine neue Perspektive.
Venue: Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf.
Own contributions / Eigene Beiträge:
- Umweltbezogene Gesundheitsziele und -indikatoren: internationaler Vergleich (Fehr R)
- Gesundheitsverträglichkeitsprüfung (GVP): Vergleich existierender Ansätze (Fehr R). Abstract: Gesundh-Wes. 56 (1994), p.X [94-16].
Abstract [94-16]:
1. Hintergrund der Studie: Nicht nur bei gesetzlich vorgeschriebener Umweltverträglichkeitsprüfung, sondern auch im Kontext von Technik(folgen)forschung, Produktlinien-Analyse, Öko-Bilanzierung und Öko-Auditing stellt sich die Aufgabe, auf der Basis von Epidemiologie und Toxikologie gesundheitliche Folgewirkungen abzuschätzen und zu bewerten.
2. Methoden: Fünf verschiedene Ansätze zur Realisierung von GVP (WHO-Europa, Canadian Public Health Association, US-EPA, US-ATSDR und CAPCOA) wurden verglichen anhand von Raum-Zeit-Bezug, Prospektivität, Input-Erfordernis, Rolle von Grenz-/Richtwerten, Kombinationswirkungen, Rechtsgrundlagen, Adressaten und anderen Kriterien.
3. Ergebnisse: Insbesondere die Quantitative Risikoanalyse (US-EPA, CAPCOA) und das Public Health Assessment (US-ATSDR) stellen hochentwickelte Instrumentarien dar, die Gesundheitsrisiken explizit (auch prospektiv) behandeln und sich zur Adaptierung für GVP unter deutschen Verhältnissen anbieten. Die bei prospektiver Anwendung besonders umfangreichen Modellannahmen verlangen nach integrierter Uncertainty analysis, um Mißverständnissen über die Aussagekraft vorzubeugen; ferner wird die Anwendbarkeit durch z.T. unzureichende Datenlage begrenzt.
4. Schlußfolgerungen; Die prospektive Abschätzung gesundheitlicher Folgewirkungen von Entwicklungsvorhaben ist, als Synthese existierender Ansätze, näherungsweise bereits machbar, jedoch besteht weiterhin umfangreicher Bedarf an methodischer Weiterentwicklung sowie Verbesserung der Datenlage.