30 Jun 2020, Φ Coronavirus (X)

30.6.20, Coronavirus (X)

Süddeutsche Zeitung (SZ) – Titelstories

  • Brössler D et al. (SZ, 25.5.20): „Eine einzige Provokation“. Vier EU-Mitgliedstaaten wollen den am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern nur mit Krediten statt mit Zuschüssen helfen. Sie ernten heftigen Widerspruch.
  • Herrmann B et al. (SZ, 26.5.20): Merkel pocht auf Corona-Regeln. Thüringens Ministerpräsident Ramelow löst mit dem Plan, alle verbindlichen Beschränkungen aufzuheben, breite Kritik aus. Die Bundesregierung hält an Maskenpflicht und Mindestabstand fest.
  • Gammelin C et al (SZ, 27.5.2020): Koalition streitet über Ende des Soli. Teile der Unionsfraktion würden den Zuschlag am liebsten sofort für alle abschaffen, die SPD will Besserverdiener dagegen weiter zahlen lassen. Auch beim Mindestlohn gibt es Ärger. [Soweit erkennbar: Seit geraumer Zeit die erste SZ-Titelstory ohne Corona-Bezug]
  • Finke B (SZ, 28.5.20): 750 Milliarden Euro gegen die Krise. Die EU soll nach dem Willen von Kommissionspräsidentin von der Leyen in großem Stil Schulden aufnehmen, um Staaten in der Pandemie zu helfen. Das gefällt nicht allen.
  • Finke B, Gammelin C (SZ, 29.5.20): Bundestag unterstützt EU-Krisenfonds. Bis auf die AfD befürworten alle Fraktionen die milliardenschwere Wiederaufbauhilfe aus Brüssel. Sie verlangen aber Nachbesserungen, vor allem bei Höhe und Verteilung des Geldes.
  • Braun S et al. (SZ, 30.5.20): Kompliziertes Doppel. Angela Merkel und Ursula von der Leyen verbindet eine wechselvolle Geschichte. In einem für Europa historischen Moment müssen sie gemeinsame Sache machen. Das wird schwierig.
  • Wetzel H (SZ, 2.6.20): Amerika kommt nicht zur Ruhe. Die gewalttätigen Proteste in den USA gehen weiter, einer der Brennpunkte ist Washington. Präsident Donald Trump heizt die Stimmung mit mehreren Tweets an.
  • Hagelüken A, Rossbach H (SZ, 4.6.20): Viel mehr Arbeitslose durch Corona-Krise. Die Zahl der Menschen ohne Job ist in einem Jahr um 600 000 gestiegen. Doch Ökonomen verbreiten Hoffnung: Mit Kurzarbeit und einem Konjunkturpaket könne es bald wieder besser werden.
  • Fried N (SZ, 5.6.20): Für alle etwas dabei. Gewerkschaften, Wirtschaftsverbände, Opposition: Das Konjunkturpaket der Regierung wird weitgehend wohlwollend aufgenommen. Nur die Autoindustrie ist unzufrieden.
  • Wetzel H (SZ, 6.6.2020): Die unvereinigten Staaten. Die USA befinden sich in Aufruhr. Doch in diesem Jahr hat das Land noch die Chance, sein Schicksal zum Besseren zu wenden.
  • Braun S (SZ, 8.6.20): Neue Sorge nach Großdemonstrationen. Am Wochenende protestieren Zehntausende gegen Rassismus. Spahn lobt das Engagement und mahnt zur Vorsicht wegen Corona. Bayerns Innenminister rechtfertigt das Verhalten der Polizei.
  • SZ (SZ, 9.6.20): USA streiten um Polizeigesetze. Während die Demokraten im Kongress und in den Stadtparlamenten umfassende Reformen wollen, kündigen die Republikaner unter Führung des Präsidenten Widerstand an.
  • [10.6.20: Ohne Corona-Bezug]
  • [12.6.20: Ohne Corona-Bezug]
  • Fried N (SZ, 13.6.20): Doppelt hält besser. Olaf Scholz und Peter Altmaier haben die Chance, sich als Krisenduo zu beweisen. Wie schnell sich Deutschlands Wirtschaft erholt, hängt aber nicht nur von ihrem Konjunkturpaket ab.
  • [15.6.20: Ohne Corona-Bezug]
  • Bauchmüller M, Gammelin C (SZ. 16.6.20): Bund steigt bei Impfstoff-Entwickler ein. Um das Coronavirus zu bekämpfen, beteiligt sich Deutschland an der Tübinger Firma Curevac. Insgesamt plant die Regierung mit neuen Rekord-Schulden in Höhe von 218 Milliarden Euro.
  • [17.6.20: Ohne Corona-Bezug]
  • [19.6.20: Ohne Corona-Bezug]
  • Hütten F, Rossbach H (SZ, 20.6.20): Ein Virus spaltet die Gesellschaft. Die Corona-Pandemie trifft die ohnehin benachteiligten Menschen besonders hart: Sie haben ein höheres Risiko, schwer zu erkranken und leiden stärker unter den Einschränkungen.
  • Heidenreich U (SZ, 22.6.20): “Enormes Pandemie-Risiko“. Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies schließt NRW-Ministerpräsident Laschet einen regionalen Lockdown nicht aus. Arbeiter sollen trotz Quarantäne in ihre Heimat abgereist sein.
  • [23.6.20: Ohne Corona-Bezug]
  • Stegemann J (SZ, 24.6.20): NRW muss Notbremse ziehen. Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies sieht sich Ministerpräsident Laschet nun doch gezwungen. Das öffentliche Leben in Gütersloh und Warendorf massiv einzuschränken.
  • Ludwig K (SZ, 25.6.20): Streit um Urlauber aus NRW. In einige Bundesländer dürfen Menschen aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf nur noch unter strengen Auflagen fahren. Österreich verhängt eine Reisewarnung für ganz Nordrhbein-Westfalen.
  • [26.6.20: Ohne Corona-Bezug]
  • Brössler D, Kornelius S (SZ, 27.6.20): Merkels Masterplan. Die Bundeskanzlerin wurde häufig für ihre Nüchternheit gegenüber Europa kritisiert. Nun kämpft sie für ein nie dagewesenes Rettungspaket. Im Interview erklärt sie, warum.
  • Fuchs F, Rattenhuber E (SZ, 29.6.20): Corona-Tests für alle in Bayern. Der Freistaat will mit dem Ausbau der Prüfkapazitäten die Pandemie weiter eindämmen. Weltweit steigt die Zahl der Infizierten auf mehr als zehn Millionen. Am stärksten betroffen sind die USA.
  • [30.6.20: Ohne Corona-Bezug]

Süddeutsche Zeitung (SZ) – sonst

  • Bartens W (SZ, 26.5.20, S.13): Alarm aus dem Klärwerk. Virenreste im Abwasser könnten auf Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 hinweisen. Die Menge von Erreger-RNA würde das Seuchengeschehen der Umgebung transparent machen. [„ … Im Abwasser von Paris konnten Virologen das Auf und Ab der Infektionen erkennen … Weil auch symptomfreie Infizierte den Erreger ausscheiden, wäre das Bild der Lage vollständig …“]
  • Bullion C von et al (SZ, 27.5.20, S. 2): Immer hinterher. Durch die Lockerungen der Corona-Auflagen kommt auf die Gesundheitsämter noch mehr Arbeit zu, denn jeder Bürger darf sich mit viel mehr Menschen treffen als bisher. Die Behörden sehen sich dafür schlecht gerüstet.
  • Vollmuth H (SZ, 30.5.20, S.13-15): Alles drin. Omas, die mit den Enkeln skypen. Kollegen, die übers Internet zusammenarbeiten. Paare, die sich online lieben – die Corona-Krise hat die Digitalisierung explodieren lassen. Was wird davon bleiben? (S.15:) „Mindestens eine große Offenheit für das Digitale. Aber womöglich sehr viel mehr. Je länger der Ausnahmezustand dauert – das lehrt uns die Sozialpsychologie –, desto unwahrscheinlicher ist es, dass all die Online-Aktivitäten … wieder fallengelassen werden. Gut möglich, dass Geschäftsreisen weniger werden, weil sich kaum jemand mehr vorstellen kann, für einen 90-Minuten-Termin von Berlin nach München zu fahren … Die Digitalisierung der Schulen und Universitäten wird sich weiter beschleunigen. Online auch Lebensmittel einzukaufen, wird wohl bald die Regel sein. Was sich also abzeichnet, ist eine hybride Welt aus Offline und Online-Sphäre … würde … bedeuten, dass das Internet als virtual space, als anderer Ort, langsam … verschwindet … Und dass man dann in immer fließenderen Übergängen hin- und herwechselt – je nachdem, wo etwas gerade praktischer, angenehmer, umweltfreundlicher oder überhaupt möglich ist …“
  • Strittmatter K (SZ, 4.6.20, S. 6): Bröckelnder Burgfrieden. Die Opposition begehrt in Schweden gegen den eigenwilligen Kurs in der Corona-Krise auf – und selbst der Staatsepidemiologe äußert sanfte Selbstkritik.
  • Völklein M (SZ, 6.6.20, S. 46): Boom auf zwei Rädern. Zuerst vermieste die Corona-Pandemie vielen Fahrradhändlern den Saisonstart, doch mittlerweile steigt die Nachfrage. Die Branche dürfte gestärkt aus der Krise hervorgehen. Ein Problem bleibt: Auf den Radwegen geht es extrem eng zu.
  • Meiler O (SZ, 9.6.20, S. 3): Da sind wir wieder. Die schönste Zeit, um nach Venedig zu fahren? Jetzt, weil die anderen Touristen noch nicht da sind. Von Venezianern, die ihre leere Stadt gerade lieben und doch sehnlichst erwarten, dass der Irrsinn wieder anfängt. „Venedig hat schon viele Krisen erlebt in seiner Geschichte, auch Seuchen. Die Pest von 1630 dezimierte die Bevölkerung, danach baute man auf der Punta della Dogana die Kirche Santa Maria della Salute, gleich gegenüber der Piazza San Marco. Die Basilika steht noch immer da wie ein Mahnmal … Doch diese neuzeitliche Krise ist vielleicht noch größer, eine doppelte, eine Wirtschafts- und eine Sinnkrise. Ausgelöst von der schnellen Abfolge zweier Schicksalsschläge, wie man sie nicht für möglich gehalten hätte. Einige Monate vor Corona traf Venedig ein wirklich hohes Hochwasser. Das ,,Acqua alta” in der Nacht zum 13. November 2019 erreichte 1,87 Meter … Auch Monate danach hatte die Welt vor allem diese Bilder im Kopf. Viele stornierten ihre Buchungen … Nach dem ,,Rekordhochwasser” … gerade als man sich wieder etwas gesammelt hatte, kam also Corona … Der Turbotourismus, das Modell Venedigs, er implodierte. Die Massen? Weggesperrt. Von mehr als durchschnittlich 80 000 Besuchern am Tag auf null, fast über Nacht … 30 Millionen Touristen kamen zuletzt jedes Jahr, völlig irrwitzig. Alles über sieben Millionen, ergab eine Studie, ist zu viel … Und dann kam gar niemand mehr …
  • (SZ, 10.6.20, S.1): Ein Mythos am Boden. Die Lufthansa war ein Symbol für Aufschwung und Fortschritt. Nun fliegt sie aus dem Dax und braucht Staatshilfe. Wird der Konzern je wieder abheben? -> Deininger R, Flottau J (SZ, 10.6.20, S.3): Million Euro Baby. So viel Geld verbrennt die Lufthansa gerade in jeder Stunde. Es gab definitiv schon mal bessere Zeiten für die Airline – vor Corona. Von einer deutschen Legende am Boden.
  • Charisiu H (SZ, 10.6.20, S.13): Lockdown nutzlos? Von wegen: Laut einer Studie verhinderten Anti-Corona-Maßnahmen 3,1 Millionen Todesfälle … Forscherteam um Solomon Hsiang von der University of California in Berkeley, dass die Maßnahmen in den sechs von ihnen beobachteten Ländern bis zum 6. April rund 530 Millionen Infektionen verhindert hätten …“
  • Völklein M (SZ, 13.6.20, S. 42): Nahverkehr in Schieflage. Wegen der Corona-Krise sind den Betreibern von Bussen und Bahnen die Einnahmen weggebrochen. Nun springt der Staat zwar mit einem rettungspaket ein. Doch eine bange Frage bleibt: Kommen die Fahrgäste zurück?
  • (SZ, 17.6.20, S.1) Sie ist da. Voller Stolz stellt die Bundesregierung die lang erwartete Corona-Warn-App vor. Was kann das Programm gegen die Pandemie ausrichten? -> Brühl J et al. (SZ, 17.6.20, S.2): Und jetzt alle zusammen. Zur Vorstellung der App präsentiert sich die Bundesregierung harmonisch wie selten. So mancher Initiator aber hadert mit dem Projekt.
  • Matzig G (SZ,17.6.20, S. 11): Shoppen und lieben. „My Home is My Parcel”: Was Online-Konsum und Corona für die Zukunft der Stadt bedeuten.
  • Kunkel C (SZ, 17.6.20, S.16): Was Masken wirklich bringen. Immer mehr Studien belegen, wie das Bedecken von Mund und Nase Corona-Infektionen verhindert.
  • Kirchner T (SZ, 18.6.20, S.6): Der Verdacht. Trotz eines Dementis scheint die niederländische Regierung noch immer der riskanten Theorie der Herdenimmunität anzuhängen. Ihre Äußerungen dazu sind verwirrend. Spät regt sich jetzt Protest.
  • Berndt C (SZ, 19.6.20, S.14): Das Virus fliegt mit. In Flugzeugen ist es kaum möglich, Abstand zu halten. Experten halten das für problematisch.
  • Stegemann J et al. (SZ, 22.6.20, S. 3): Es geht um die Wurst. Mehr als tausend Sars-CoV-2-Infizierte, ganze Wohnviertel abgeriegelt. Erschrocken schauen die Deutschen auf das Gemetzel in den Schlachthöfen von Tönnies. Aber bei einem Kilo Grillrippe für 4,44 Euro – wer würde da Nein sagen.
  • Ludwig K (SZ, 23.6.20, S.5): Schutzlos und ahnungslos. Hunderttausende haben in der Krise keine Krankenversicherung.
  • Müller-Hansen S (SZ, 26.6.20, S.6): Viel hilf viel. Eine Woche nach ihrer Einführung ist die Corona-Warn-App bereits 13 Millionen Mal heruntergeladen worden – und es sind schon die ersten Infektionsmeldungen eingegangen. Drei Faktoren entscheiden nun, ob die Pandemie-Bekämpfung per Handy ein Erfolg wird. „Faktor 1: Zeit. Faktor 2: Anzahl der Nutzer. Faktor 3: Fehleranfälligkeit.“
  • Matzig G (SZ, 26.6.20, S. 12): Odyssee im Stadtraum. Zwischen Demo, Randale, Party und Home-Office: Der Baukulturbericht über den öffentlichen Raum kommt zum richtigen Zeitpunkt. [Vgl. bundesstiftung-baukultur.de/sites/default/files/medien/8349/downloads/bsbk_bkb_2021_0.pdf]