20.3.2025, Berlin: Museum der Dinge (Werkbund), mit „Profitopolis“
Werkbundarchiv – Museum der Dinge, neuer Standort: Leipziger Straße 54, 10117 Berlin (Berlin-Mitte).


- Sonderausstellung, 23. Mai 2024 – 28. Feb 2025, bis zum 31. März 2025 verlängert: Profitopolis oder der Zustand der Stadt. Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge nimmt seine Situation – die Kündigung der Kreuzberger Museumsflächen durch einen Immobilienfonds und den damit erzwungenen Standortwechsel zum Anlass, in einer ersten Sonderausstellung die Stadt zum Thema zu machen. Ob das Neue Bauen der 1920er Jahre, internationale Architekturausstellungen oder Debatten über historisierendes und industrielles Bauen – ein Abriss der modernen Stadtentwicklung zeigt, wie eng diese mit dem Deutschen Werkbund verbunden ist. Hervorgehoben werden zwei im Kontext des Werkbunds entstandene „Profitopolis“-Ausstellungen aus den 1970er Jahren. Sie veranschaulichen, dass das Gestalten von Stadt politisch ist. Sie rufen zur Bürgerinitiative auf und kritisieren Bodenspekulation ebenso wie die autogerechte Stadt und den rücksichtslosen Umgang mit historischer Bausubstanz und Stadtnatur … Die Ausstellung unternimmt einen kritischen Streifzug zwischen Kottbusser Tor und Spittelmarkt und verortet Diskurse, Initiativen und künstlerische Positionen zur gegenwärtigen Stadt … zeigt historische und zeitgenössische Objekte, Dokumente und Materialien städtischer Initiativen. Ergänzt werden diese um künstlerische Arbeiten …Die Ausstellung … im Rahmen des 50. Jubiläums des Werkbundarchiv – Museum der Dinge …
- Dauerausstellung „Offenes Depot. Neue Dauerausstellung zum Deutschen Werkbund und zur Produkt- und Gestaltungskultur des 20. und 21. Jahrhunderts“ … rund 15.000 Objekte, die im 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart erfunden und entworfen, produziert und gehandelt, gekauft und genutzt, repariert und entsorgt wurden. Ihre Masse und Diversität ermöglichen eine Auseinandersetzung mit Fragen zum … Mensch-Ding-Verhältnis und zum dinglich geprägten Alltag. Der Deutsche Werkbund … bildet die inhaltliche Basis … Die 1907 von Akteuren aus den Bereichen Kunst, Industrie und Politik gegründete Vereinigung strebte im 20. Jahrhundert nach einer modernen und sachlichen Gestaltung von industriell gefertigten Produkten, von Architektur und von Lebensraum. Forderungen nach Funktionalität, Nachhaltigkeit und Materialgerechtigkeit sowie der Verzicht auf Dekor und Ornament kennzeichnen sein Programm. Der Verband verfolgte sowohl nationalökonomische als auch ethisch-soziale und kulturelle Ziele … nutzte er verschiedene Instrumente: Mustersammlungen von „guten“ und „schlechten“ Dingen, Ausstellungen, Warenkunden, Werkbundkisten und Wohnberatungen … reflektiert das Werkbundarchiv – Museum der Dinge die Werkbundstrategien und die Produktkultur der Moderne kritisch und betrachtet sie vor dem Hintergrund der globalisierten Welt und der großen gesellschaftlichen und ökologischen Transformationen …
Aus der Dauerausstellung: „Enzyklopädie des Ungeschmacks“, inkl. „Schlechtes, verdorbenes Material“, „Material-Übergriffe“, „Wunderliche Materiale“, „Material-Pimpeleien“ (z.B. „Hausfleißerzeugnisse“) …
Cf. frühe Begegnung mit kritischer Urbanistik: “Profitopolis oder: Der Mensch braucht eine andere Stadt”, Ausstellung im Kasseler Kunstverein, 26.9.-25.10.1972, besucht am 2.10.1972, im Rahmen eines Dokumenta-Besuches.



