20.7.19 Hamburg Nikolai Quartier: Historischer Rundgang / 13 Informationstafeln im Business Improvement District (BID)
Tafeln aufgestellt von der Otto Wulff BID Gesellschaft Nicolai Quartier; hierzu https://nikolai-quartier.de/:
Station 1, Das Hamburger Rathaus – Besuch des Kaisers: … 1842 … das alte Rathaus an der Trostbrücke während des Großen Brandes für eine Feuerschneise gesprengt … 1886 … der Grundstein am Rathausmarkt gelegt …die Bauarbeiten durch Wirtschaftskrisen, Streiks, Kriege und die Cholera mehrmals unterbrochen … Der Hygieia-Brunnen im Innenhof … erinnert an die letzte Epidemie 1892, als rund 10.000 Hamburger starben … 1897 eingeweiht … Die Darstellungen der bürgerlichen Tugenden – Tapferkeit, Frömmigkeit, Fleiß und Eintracht – thronen bewusst über den 20 … Bronze-Figuren deutscher Kaiser und Könige … versinnbildlicht die freiheitliche Rolle der Hansestadt Hamburg gegenüber der Krone.
Station 2, Am Nicolaifleeet – Entstehung des Hafens: Hamburger Neustadt … 1187 von Graf Adolf III. von Holstein auf dem Gelände der ehemaligen „Neuen Burg“ am heutigen Hopfenmarkt gegründet … Siedler, hauptsächlich Kaufleute und Schiffer … Bau eines „Alsterhafens“ … etwa am Ende des heutigen Nikolaifleets … nach dem Heiligen Nikolaus von Myra, dem Schutzpatron der Seefahrer, benannt … 1189 unterzeichnete … Kaiser Friedrich Barbarossa … einen Freibrief, der den Hamburgern … Handels- und stadtrechtliche Privilegien garantierte … gilt als die Geburtsurkunde des Hafens … eine Fälschung … entlang des Fleets die Häuser der Kaufleute, die zugleich als Wohn-, Kontor- und Lagerhäuser dienten …Während des Großen Brandes 1842 … der alte „Alsterhafen“ komplett zerstört …
Station 3, Die Patriotische Gesellschaft – Zum Gemeinwohl der Stadt: … zwischen 1844 und 1847 erbaut von Theodor Bülau … eines der bedeutendsten Baudenkmäler Hamburgs … 1878 um ein Stockwerk erhöht und 1924/25 weiter aufgestockt … Stelle …, an der 600 Jahre lang das alte Hamburger Rathaus gestanden hatte … Patriotische Gesellschaft … 1765 im Geiste der Aufklärung als „Hamburgische Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe“ gegründet. In der … streng nach Ständen geordneten Gesellschaft … ein Novum: … ihre Mitglieder gehörten … unterschiedlichen Berufsgruppen und Schichten an, von Handwerkern über Kaufleute bis hin zu Medizinern und Juristen … von … der Idee der „Gleichheit der Menschen“ und dem Wunsch beseelt, die Bürgerrechte und das Gemeinwohl zu stärken …
Station 4, Die Trostbrücke -Wiederaufbau Hamburgs: … eine der ältesten Brücken Hamburgs … zum ersten Mal 1266 urkundlich erwähnt … In der Mitte der Brücke … die Statue des Heiligen St. Ansgar, der ab 834 Bischof von Hamburg war. Ihm gegenüber … Graf Adolf III. von Holstein …, der 1187 die Neustadt gegründet hatte. Diese beiden Werke des Bildhauers Engelbert Pfeiffer symbolisieren die Vereinigung der bischöflich-geistlichen Altstadt auf dem Ostufer es Nikolaifleets mit der gräflich-weltlichen Neustadt um die Nikolaikirche auf dem westlichen … 1216.
Station 5, Die Bohnenstraße – Zwischen Buchhandlung und Börsenhalle: Die Bohnenstraße … die … als Verlängerung der Straße Neue Burg die Trostbrücke mit dem Großen Burstah verband … seit dem Mittelalter mit Holzbohlen gegen Überflutungen geschützt. Man nimmt … an, dass sie früher Bohlenstraße hieß … Schreibfehler … im 19. Jahrhundert zwei wichtige Zentren … angesiedelt … die Buchhandlung von Julius Campe, der den 1810 gegründeten Hoffmann & Campe-Verlag … zu einem der führenden deutschen Literaturverlage aufbaute … 1804 die private Hamburger Börsenhalle eröffnet … beide Häuser … während des Großen Brandes 1842 zerstört. Anfang der 1970er Jahre … mit einem Bürokomplex überbaut. Dadurch wurde die traditionelle Verbindung aus der Innenstadt zum Katharinenviertel und der Speicherstadt unterbrochen.
Station 6, Die Nikolaikirche – Mahnmal St. Nikolai: … nach Gründung der weltlichen Neustadt … verlangten die Siedler nach einer eigenen Kirche … Kapelle dem Heiligen Nikolaus geweiht, dem Bischof von Myra in Klein-Asien, der als Seefahrer viele Menschen aus der Seenot gerettet hatte … 1659 erhielt die St. Nikolaikirche … ihren dritten Turm, der … während des Großen Brandes … 1842 Feuer fing … Wiederaufbau … 1847 im Jahre der Fertigstellung des Turmes war er mit 147,3 Metern der höchste Kirchturm der Welt. Heute ist er … der fünfthöchste … 1943 … das Kirchenschiff … erneut zerstört. Der Turm … überstand die Luftangriffe während der „Operation Gomorrha“ beinahe unversehrt. … Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zwischen 1933 und 1945 …
Station 7, Der Hopfenmarkt – Das Fundament der „neuen Burg“: … liegen die verschiedenen Epochen der Hamburger Stadtgeschichte deutlich sichtbar übereinander: … fanden Ausgrabungsexperten des Archäologischen Museums Hamburg … 2017 … Teile des Fundaments der alten Nikolaikirche, die 1842 abgebrannt war. Darunter entdeckten sie gut erhaltene Eichenstämme aus dem Schutzwall der „Neuen Burg“ … 1024 erbaut … rund 40 Jahre älter … als bisher angenommen … Seinen Namen verdankt der Hopfenmarkt den Hamburger Bierbrauern, die hier ab dem 14. Jahrhundert ihre Rohstoffe einkauften … entwickelte sich daraus der erste Hamburger Großmarkt für Lebensmittel … In der Blütezeit … rund 900 Verkaufsstände. Seit 1975 … „Vierländerin-Brunnen“ auf diesem Platz.
Station 8, Der große Burstah – Hamburgs Flaschenhals: Seit dem Mittelalter bis zum Bau der Ost-West-Straße nach dem Zweiten Weltkrieg – heute Willy-Brandt-Straße und Ludwig-Erhard-Straße – war der Große Burstah die wichtigste Ost-West- Querung der aufstrebenden Stad. … mit der … Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs wurden der Rödingsmarkt und der Rathausmarkt ab 1866 zu den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten … So gut wie alle Straßenbahnen mussten … durch den Großen Burstah fahren…
Station 9, Die Altenwallbrücke – Bau der U-Bahn: Die kurze Altenwallbrücke führt seit 1840 über das Mönkedammfleet in die Straße Alter Wall. Der Alte Wall wurde 1430 als Teil der Hamburger Befestigungsanlagen gebaut. Ab 1560 wurde er nicht mehr benötigt, da mit dem Neuen Wall eine dem Stadtkern vorgelagerte Bastion errichtet wurde … die Brücke … liegt … im Schatten des mächtigen Hochbahn-Viadukts. Mit der steilsten Gleisrampe der Welt beginnt hier der wohl schönste Streckenabschnitt der sogenannten „Ringlinie“, der heutigen U-Bahnlinie 3 … von der … Haltestelle Rödingsmarkt über die Station Baumwall bis hin zu den Landungsbrücken am Hafen entlang … einer der ältesten Gleisabschnitte der Hamburger Hochbahn.
Station 10, Mönkedammfleet – Die letzte Choleraepidemie: Um 1830 … eines von 29 nutzbaren Fleeten … zur Entwässerung und als Stadtgräben zur Verteidigung genutzt … dienten … dem wachsenden Warenverkehr innerhalb der Stadt – und nicht zuletzt als illegale Mülldeponie … Anwohner ließen … ihre Abfälle inklusive der Fäkalien, Tierkadaver und Schlachtreste vor ihren Häusern in den engen Gassen liegen oder kippten den Müll aus ihren Wohnungen hinunter ins Fleet …. Im 19.Jahrhundert … immer wieder … Cholera …, die … letzte Epidemie … 1892. Damals starben rund 10.000 Menschen. … Die „Fleetenkieker“ sollten … die Schiffbarkeit und die Reinhaltung der Fleete sicherstellen. Ab dem 18. Jahrhundert waren damit die Müllsammler gemeint, die die Fleete bei Niedrigwasser nach verwertbaren Gegenständen absuchten … Die Rampenstützen der U-Bahnlinie 3 … direkt ins Mönkedammfleet eingelassen.
Station 11, Der Adolphsplatz – Rettung der Börse: Seinen Namen verdankt der Platz Adolph IV., Graf von Holstein und Schauenburg. Nach seinem Sieg über die Truppen des dänischen Königs … 1227 … stiftete er der Stadt Hamburg das Maria-Magdalenen-Kloster, da ihm die Heilige vor der Schlacht im Traum erschienen war. Das Kloster … wurde im Zuge der Reformation ab 1531 als Witwenheim genutzt … 1839 … Neubau der Hamburger Börse …, der 1841 eingeweiht wurde. Nur ein Jahr später brach der Große Brand aus … suchten viele Hundert Menschen Schutz in dem massiven Steingebäude …. Als das Kupferdach durch die Hitze zu schmelzen begann, ließ der Senat das Gebäude evakuieren. Doch … Hamburger Kaufleute widersetzten sich dem Räumungsbefehl … der Stolz der Hamburger Kaufmannschaft war gerettet. Heute residiert die Handelskammer in dem Gebäude …
Station 12, Am Alsterfleet – Zwischen Alster und Elbe: … Wassergraben, der zur Befestigungsanlage „Alter Wall“ gehörte. Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert schützte es die Stadt, ab 1530 … in das verzweigte Fleete-System integriert und schiffbar gemacht … 1846 … im Zuge des Wiederaufbaus der Innenstadt nach dem Großen Brand begradigt. An seiner Westseite … die Alsterarkaden nach venezianischem Vorbild … die einzige schiffbare Verbindung zwischen Alster und Elbe. Im Norden … die Rathausschleuse, im Süden die Schaartorschleuse … Hamburger Deichverteidigungslinie: Um die Alster auch bei Elbhochwasser entwässern zu können … drei Pumpen installiert … 2014 … neben beiden Schleusen zwei Fischtreppen gebaut …
Station 13, Der Alte Wall – Die neue Flaniermeile: … um 1580 … sephardische Juden …, die … von der iberischen Halbinsel … vertrieben worden waren … 1612 errichteten sie ihren ersten „Betsaal“ … Anfang des 19. Jahrhunderts eröffneten hier auch zahlreiche Gast- und Vergnügungsstätten … Nach dem Großen Brand … Kontorhaus-Ensemble am Alten Wall … 2014 begannen Bauarbeiten für eine neue Einkaufs- und Büropassage in den alten Kontorhäusern …. Die historischen Fassaden blieben erhalten …
Otto Wulff BID-Gesellschaft mbH: Business Improvement District (BID), www.otto-wulff.de/node/157: Bei den BIDs … arbeiten öffentliche und private Beteiligte eng zusammen. Kerngedanke: Die Grundeigentümer realisieren alle notwendigen Schritte zur langfristigen Weiterentwicklung ihres Standortes, auch im öffentlichen Raum, in Eigenregie. Die notwendigen Mittel … werden von allen Grundeigentümern in Form einer … Abgabe an die Stadt … gezahlt. Der … eingezahlte Beitrag wird einem … Aufgabenträger zur Umsetzung des Maßnahmenkonzeptes treuhänderisch zur Verfügung gestellt. Der Aufgabenträger wird durch … Rechtsverordnung öffentlich bestellt.
www.otto-wulff.de/betreiben/business-improvement-districts/was-sind-bids-162: … Bei den BIDs zählt Hamburg bundesweit zu den Vorreitern. Seit dem Jahr 2005 gibt es hier das erste BID-Gesetz Deutschlands (Gesetz zur Stärkung der Einzelhandels- und Dienstleistungszentren vom 28. Dezember 2004, mit Änderung vom 27. November 2007 … Die privaten Grundeigentümer aus sechs Quartieren haben uns teilweise wiederholt als Aufgabenträger ausgewählt …. Als Aufgabenträger sind wir verantwortlich für die Umsetzung aller Bau-, Service- und Marketingleistungen. Zusätzlich sind wir erster Ansprechpartner für alle Beteiligten und zentrales Bindeglied zwischen öffentlichen und privaten Akteuren wie Grundeigentümern, Mietern und der Stadt Hamburg.
Otto Wulff Bauunternehmung, https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Wulff_Bauunternehmung: … ein in dritter Generation geführtes Bauunternehmen … Sitz … seit der Gründung … 1932 in Hamburg-Öjendorf … in den folgenden Geschäftsfeldern tätig: Hochbau … Bauträger- und Projektentwicklungsgeschäft … Spezialtiefbau … öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP) (… Otto Wulff BID-Gesellschaft mbH …) sowie Immobilienverwaltung …
Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen: Business Improvement Districts, , www.hamburg.de/bid-projekte/: Mit dem “Gesetz zur Stärkung der Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gewerbezentren” (GSED) hat … Hamburg … 2005 das Modell … eingeführt … BID Sachsentor als erstes BID in Deutschland …. Seitdem … 23 weitere BIDs sowohl in der Hamburger Innenstadt als auch in zahlreichen Ortszentren entstanden …