13.11.2020, Heinrich Heine (1844): Deutschland – ein Wintermärchen
Quelle: Klaus Briegleb (Hg.) (1976). Heinrich Heine. Sämtliche Schriften in zwölf Bänden. Band 7: 1837-1844. Reihe Hanser Werkausgabe 220/7, S.571-644.
- p.577-9, Caput I: Im traurigen Monat November wars, / … / … / Da reist ich nach Deutschland hinüber …
- p.579-80 Caput II: … Die Contrebande, die mit mir reist, / Die hab ich im Kopfe stecken …
- p.592-5 Caput VII: … Man ruht in deutschen Betten so weich, / Denn das sind Federbetten …“
- p.600-2 Caput XI: Das ist der Teutoburger Wald, / Den Tacitus beschrieben, / Das ist der klassische Morat, / Wo Varus stecken geblieben …
- p.605-6 Caput XIII: … Und liebend bewahrte dich die Zensur / Vor dem Gekreuzigtwerden …
- p.613-6 Caput XVI: … Das beste wäre, du bliebest zu Haus, / Hier in dem alten Kyffhäuser – / Bedenk ich die Sache ganz genau, / So brauchen wir gar keinen Kaiser.
- p.623-5 Caput XXI: Die Stadt, zur Hälfte abgebrannt, / Wird aufgebaut allmählig; / Wie’n Pudel, der halb geschoren ist, / Sieht Hamburg aus, trübselig …
Zum „Wintermärchen“ Heine in einem Brief an seinen Verleger Campe (Briegleb, Bd. 8, p.1016): „Es ist ein gereimtes Gedicht, welches … die ganze Gährung unserer deutschen Gegenwart, in der kecksten, persönlichsten Weise ausspricht. Es ist politischromantisch …“ Quelle: Klaus Briegleb (Hg.) (1976). Heinrich Heine. Sämtliche Schriften in zwölf Bänden. Band 8: Kommentar zu Band 7. Reihe Hanser Werkausgabe 220/7.
Deutschland. Ein Wintermärchen, https://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland._Ein_Winterm%C3%A4rchen: … ein satirisches Versepos … Der Untertitel Ein Wintermärchen spielt an auf William Shakespeares Alters-Romanze The Winter’s Tale (1623) … Unzufrieden mit den politischen Verhältnissen im Deutschland …, die ihm als getauftem Juden keine Möglichkeit für eine juristische Tätigkeit boten, und auch um der Zensur zu entgehen, emigrierte Heine 1831 nach Frankreich … Ende 1843 kehrte er noch einmal für wenige Wochen nach Deutschland zurück, um … seinen Verleger Julius Campe in Hamburg zu besuchen. Auf der Rückreise entstand … der erste Entwurf … Sein … Verleger … fand das Werk von Anfang an zu radikal und warnte seinen Schützling: „Sie werden viel für diese Gedichte zu leiden haben …” War das Werk jahrzehntelang als antideutsches Pamphlet … verpönt, so gilt es heute als bewegendes lyrisches – und teilweise visionäres – Zeugnis des Exilanten und Emigranten Heinrich Heine, in dem er nicht zuletzt den Untergang Preußens durch dessen Militarismus vorausahnt …