21.9.2005, DGSMP Berlin: Workshop “Health Impact Assessment” [05-01]
4. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung: Die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Deutschland – Bedarfsgerechtigkeit, Innovation, Systemgestaltung; in Verbindung mit den Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS), 21.-24.9.2005 an der Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum

Workshop: Programm, Beschreibung


Beitrag
Abstract:
- Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen. Da nahezu alle Gesellschaftssektoren zur „Produktion“ wie auch Minderung von Gesundheit beitragen, ist die Forderung nach intersektoraler Analyse gesundheitlicher Folgewirkungen (Health Impact Assessment, HIA) weit verbreitet. Die Umsetzung fällt im In- und Ausland weit dahinter zurück. Dieser Beitrag untersucht die Diskrepanz HIA-Programmatik vs. -Praxisprojekte und entwickelt Handlungsvorschläge.
- Material und Methoden. Als Material dienen Programmatik-Dokumente sowie publizierte Studienberichte und Guidelines. Mittels qualitativer Metaanalyse werden programmatische Aussagen sowie Studienergebnisse und Guideline-Inhalte zu HIA synoptisch aufbereitet und analysiert.
- Ergebnisse. Programmatik-Dokumente wie Europäische Charta Umwelt und Gesundheit (1989), Agenda 21 (1992), „Gesundheit 21“ (1999) und EU-Vertrag von Amsterdam (1999) fordern übereinstimmend die prospektive Abschätzung und Bewertung gesundheitlicher Folgewirkungen von (Entwicklungs-)Projekten, Plänen und Programmen. Um die Umsetzung bemüht(e) sich eine Reihe von Projekten, darunter „Gesundheitsverträglichkeit“ (-1996), „Guidelines“-Projekte (z.B. Merseyside 1998), „European Policy Health Impact Assessment“ (EPHIA) (-2004), „HIA Toolkit / PHASE“ (-2005), „Mitwirkung an Planungen“ (-2006) und „HIA effectiveness“ (-2007). Ziele, Ansätze und Ergebnisse variieren erheblich. Die frühen Projekte behandelten vorrangig Prinzipien und Verfahrensfragen, zumeist mit geringer Zielgruppenbeteiligung und (außerhalb UK) relativ geringer Resonanz. Die neueren HIA-Studien fokussieren auf Praxisbeispiele, Werkzeuge und Evaluationsfragen und streben nach Breitenwirkung.
- Schlussfolgerungen und Diskussion. Um die mit HIA verbundenen Chancen für Prävention und Gesundheitsförderung zu nutzen, bedarf es u.a. konsequenterer Integration der Studienergebnisse und intensiverer Mitwirkung der Zielgruppen z.B. bei der Werkzeugentwicklung.